Perfektion vs. Selbstbild

"Wer sein Selbstbild auf äußeren Maßstäben aufbaut, ist anfällig für andere Leute Meinungen und insbesondere für deren Kritik. Das führt zu einer Haltung der eigenen Nichtakzeptanz, und dann versuchen wir unser ganzes Leben lang, alles, was wir an uns selbst nicht gut finden, zu verändern."

Teal Swan aus dem Buch "Befreie dich durch Selbstliebe"

 

In diesem Artikel möchte ich dir einen kleinen Einblick zu diesem umfangreichen Thema geben. Ich biete dazu in ausführlicherer Art und Weise, Abendworkshops an. Dort wird das Thema auch nochmal speziell für dich durchleuchtet werden. Schau einfach hier vorbei: Kursangebote


Woher kommen diese ganzen Meinungen, die uns glauben lassen wollen, wir seien nicht perfekt genug? Nicht liebenswert... Nicht schön... Nicht vollkommen...

« Perfektion »

Ich denke dieses Wort löst bei uns viele unterschiedliche Gefühlsregungen aus. Stress? Angst? Scham? Wut? Trauer?

Doch was ist Perfektion überhaupt? Eigentlich weiß das niemand. Vielleicht gibt es so etwas wie Perfektion...vielleicht auch nicht.

Uns wird schon in Kindertagen suggeriert, das höchste Ziel auf Erden sei Perfektion zu erreichen. Egal in welchen Lebenslagen. Denn erreichen wir die oberste Stufe der Perfektion, dann werden wir geliebt, anerkannt, wertgeschätzt und angenommen. Wir streben also, wie so oft in unserem Leben, nach Liebe und Anerkennung. Wir klammern uns an der Vorstellung Perfektion erreichen zu müssen, und jagen dabei einem Hirngespinst nach, das uns kollektiv eingepflanzt wird. In fast jeder Institution wird uns beigebracht, was wir denken und fühlen, sei nicht in Ordnung. Sprich: wir sind, so wie wir sind, nicht in Ordnung. Das wiederrum verlangt nach Veränderung. Veränderung hin zu einem "perfekteren Ich". Zu einer Version die geliebt werden kann weil sie eben "perfekt" ist. Wer sich dieser Illusion verschrieben hat, misst sich an einer Messlatte die unmöglich zu erreichen ist. Die Billigung und Zustimmung der anderen wird die Basis auf der sich dein Leben stützt.

Doch was ist deine, ganz eigene Definition von perfekt? Mache dir bewusst, was für dich Vollkommenheit bedeutet und transformiere deinen Selbsthass.

« Inneres Kind »

Eine Rolle für unsere verzerrte Wahrnehmung eines perfekten Ichs, spielt auch unsere Kindheit. Hier prägen wir unser Selbstbild bzw. wird es von außen geprägt. (Fast) niemand wird in seiner Kindheit so angenommen wie er ist. Mit all seinen Facetten. Wir werden geformt, hin zu einer Gesellschaft in der wir nicht "unangenehm" auffallen. Hier sollen wir uns einfügen. Von wohlfühlen war nicht die Rede. Dieses "unangenehm" auffallen hat nun viele Gesichter. Je nachdem in welchen Systemen wir aufgewachsen sind.

In manchen gilt es als unangenehm, wenn du nicht sportlich und schlank genug bist -->  Körper-Identifiziertes-Umfeld.

In anderen wird Intelligenz und Bildung ganz groß geschrieben --> Leistungs-Identifiziertes-Umfeld.

Fällst du unangenehm auf, wenn du nicht ruhig sitzen bleiben kannst, zu laut/zu leise bist, dich nicht anpassen kannst --> Schulsystem

Es gibt unzählige Beispiele...ich denke dir fallen selbst sehr viele dazu ein.

Bei all diesen Prägungen machen wir vorrangig eine essentielle Erfahrung: Etwas an mir scheint nicht richtig zu sein, und ich muss mich verändern um richtig zu werden.

« Bodyshaming »

Scham und Selbsthass liegen bei mir nahe zusammen. Wenn ich mich z. B. für meinen Körper schäme, dann versuche ich ihn entweder zu verstecken oder zu verändern. Das suggeriert also, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung ist. Ich beginne Teile meines Körpers zu hassen, zu verachten, zu verurteilen usw. Das gleicht einer Abstoßung eines Teiles von mir, der unwiderruflich zu diesem Leben gehört. Ohne meinen Körper bin ich, auf menschlicher Ebene gesehen, nicht existent. Er ist der Tempel in dem ich als Seele wohne, und er ist ein Meisterwerk der Natur. Er funktioniert vollkommen autonom. Millionen von Prozesse laufen sekündlich in deinem Körper ab, ohne dass du etwas dafür tun musst. Doch wir verachten ihn, und wollen dieses Wunder immer noch perfekter machen.


Wir vergleichen unseren Körper mit Illusionen einer perfekten Figur, die wir auf Werbeplakaten, Instagram und in Magazinen vorgespielt bekommen. Nichts davon entspricht der Wahrheit - Photoshop lässt grüßen.

Mache dir bewusst, dass dahinter eine millionenschwere Industrie steckt, die dir eine Gehirnwäsche verpasst. Mache dir auch bewusst, dass es nichts gibt wofür du dich schämen müsstest. Du alleine entscheidest in welchem Körper du wohnen möchtest. Wenn du diese Entscheidung wahrhaftig getroffen hast, wirst du den Tempel erschaffen, der wirklich dein Zuhause ist. Dabei ist es dann vollkommen egal ob dieser dünn, dick, schlank, mollig, klein, groß, trainiert oder weich ist. Es ist dein Zuhause. Du entscheidest. 

« Selbstbild »

Wenn du nun also ein Bild von dir selbst malen würdest, wie würde es aussehen? Wie siehst du dich selbst? Was liebst du an dir? Was verachtest du, und warum fühlst du so? Sind es wirklich deine verachtenden Gedanken, oder hörst du die Stimme deiner Mutter, die dir einredet nicht schlank genug zu sein? Welche Stimmen hörst du, die über dich urteilen?

Erforsche deine Gedanken und warum du sie hast. Du wirst feststellen, dass die meisten Gedanken dir eingepflanzt worden sind. Egal ob es verurteilende Gedanken über dich selbst sind oder über andere. Mache dir bewusst, dass alles was du an anderen Menschen missbilligend tadelst, du auch in dir selbst missbilligst. Höre genau hin, lausche und durchbrich die Glaubenssätze und Konditionierungen. Finde heraus wer du wirkich bist.

Befreie dich von der Illusion der Perfektion, des Schams und einer Gesellschaft in der du nie genügen wirst. Denn du genügst immer nur dir Selbst. Denn du bist der Schöpfer deines Lebens.

 

Deine Stefanie