Ich glaube dass kein Thema auf dieser Welt so vernachlässigt wird wie die Liebe zu uns selbst. Gleichzeitig gibt es aber auch fast kein Thema das so sehr vermarktet wird.
Ich wurde mal gefragt was ich am meisten liebe in meinem Leben. Gefolgt von Familie und Freunden kamen materielle Dinge wie Wohnung, meine Bilder und Musik auf meinen Liebesbrief. Mich selbst hatte ich gar nicht auf meiner Liste.
Doch woher kommt das?
Uns wurde schon in Kindertagen beigebracht, sich selbst zu lieben sei selbstsüchtig. Sich selbst zu lieben bedeutet auch, dass uns andere Menschen egal sind. Einer der fatalsten Trugschlüsse ist die eingepflanzte Meinung man müsse Gutes tun, perfekt sein, den Ansprüchen anderer genügen oder immer lieb und brav sein, um geliebt zu werden.
« Die Liebe ist also ein Geschäft oder ein Vertrag und kein natürlicher Seins-Zustand »
Sie ist nicht bedingungslos. Vorherrschend ist auch die Meinung vertreten, wir seien auf diesen Planeten, um noch besser zu werden. Wir streben nach dem perfekten Menschen. Wir müssen jemand werden, der alle anderen übertrifft. Erreichen wir dieses Ideal nicht, müssen wir uns bestrafen mit Selbsthass. Dieses Idealbild ist wohl die größte Störung der Menschheit und beruht auf der Annahme nicht zu genügen.
Wie konnte es also soweit kommen, dass wir Selbsthass als Gesellschaft kultiviert haben?
Erlernt bzw. verinnerlicht haben wir diesen Selbsthass schon als Kinder. Egal ob wir in einem liebevollen Familiensystem aufgewachsen sind oder tatsächlich missbräuchlich behandelt wurden. Mindestens einer dieser Sätze hast du in deiner Kindheit auch zu hören bekommen:
"Mach das doch nicht so!"
"Sei doch nicht immer so aufmüpfig!"
"Schäm dich!"
"Schau was du wieder angestellt hast!"
"Ich fasse es nicht - lernst du denn nie etwas dazu?"
"Wie kannst du es wagen?"
"Widersprich mir nicht!"
"Was glaubst du eigentlich wer du bist?"
"Böser Junge - Böses Mädchen!"
"Jetzt reden die Erwachsenen - sei still!"
Und viele, viele mehr.
Unsere Eltern oder die Erwachsenen mit dennen wir zu tun hatten, wollten uns damit nicht absichtlich verletzen. Das möchte ich hier klarstellen. Auch sie haben es nicht anders erfahren in ihrer Kindheit und erliegen ebenfalls all den Trugschlüssen von nicht genügen zu können. Für sie ist dies auch der einzige Weg den sie kannten und kennen. Diesen Weg bezeichnen wir in der Gesellschaft als Sozialisierung. Sozialisierung stützt sich auf den Säulen von Strafe und Belohnung.
« Haben wir etwas gut gemacht werden wir belohnt, haben wir etwas schlecht gemacht werden wir bestraft, und müssen uns selbst dafür bestrafen »
Dieses Modell ist allgegenwärtig in all unseren Systemen. Schulsystemen, Familiensystemen, Justizwesen usw. Wir verknüpfen also Belohnung mit Liebe und Anerkennung - Bestrafung mit nicht genügen können, falsch sein, besser werden müssen und Hass auf uns selbst.
Selbsthass ist ein normaler Zustand in unserer Gesellschaft geworden. Ich würde behaupten, dass dieser Hass in allen von uns tief verwurzelt ist. Das zeigt sich nicht immer so deutlich wie z. B. in Süchten aller Art (Drogensucht, Magersucht, Schönheitswahn, Ritzen...), meistens versteckt sich dieser Anteil in uns ... ist aber dadurch nicht weniger schädlich.
"Und wenn wir dann erwachsen sind, hegen wir die feste, unerschütterliche Überzeugung, wir seien von Natur aus schlecht, ohne Strafe würde dieses Böse in uns über das Gute in uns den Sieg davontragen und wir wären nicht liebenswert."
Teal Swan aus dem Buch "Befreie dich durch Selbstliebe"
Wir finden also unser ganzes Leben etwas an uns das wir hassen können, da uns ja beigebracht wurde Selbstliebe sei
selbstsüchtig.
Ebenfalls haben wir nicht gelernt, einfach zu sein wer und wie wir sind. Denn geliebt zu werden ist nur möglich, wenn wir alle Erwartungen erfüllen und immer gut, erfolgreich, hübsch, ordentlich und liebenswert sind... Geliebt zu werden mit (oder trotz) all unseren Facetten, Eigenarten und Erfahrungen scheint eher ein Wunschtraum zu sein...Doch wie soll uns im Außen jemand lieben, wenn wir all diese verurteilenden Anteile über uns selbst nicht einmal anerkennen? Wenn wir uns nicht selbst lieben mit allem was wir zu bieten haben?
Wie durchbreche ich also diesen Kreislauf aus ewigen Selbstanschuldigungen, falschen Glaubenssätzen, Konditionierungen uvm.?
Der erste Schritt ist zu erkennen, dass ich darin feststecke und sich einzugestehen, dass irgendetwas in meinem
Leben nicht gut läuft oder sich nicht gut anfühlt.
« Es ist wichtig sich anzusehen wie oft wir Dinge tun um Anerkennung und Liebe zu bekommen »
« Wie oft verstellen wir uns, und werden zu einer Illusion unseren perfekten Ichs? »
Eine Illusion die wir krampfhaft versuchen aufrecht zu erhalten, trotz aller Folgeerscheinungen (Krankheiten, Süchten, Unzufriedenheit, Migräne, Depressionen uvm.). Diese gesamten Illusionen sollten von nun an auf den Prüfstand gelegt werden.
Wenn du bereit bist, dich mit diesem Thema intensiv zu beschäftigen, wird sich das erst einmal anfühlen wie ein Fall ins Nichts. Doch es ist das Risiko wert. Du bist es wert, dich in all deiner Schönheit und deiner Perfektion der Welt zu präsentieren. Zu leuchten aus deinem wahren Selbst-Kern heraus. Dieser Kern ist immer voller Liebe mit sich selbst, und allen Wesen dieser wunderschönen Welt.
In all meinen Kursen oder Einzelsessions wird es um diesen zentralen Kern gehen, da die Selbstliebe der Schlüssel hin zu Vertrauen, Hingabe und wahrer, bedingungsloser Liebe ist. Lasse dich von mir führen auf deinen ganz individuellen Weg zu deiner Selbstliebe. Du bist damit nicht alleine. Nimm die Unterstützung an und tausche dich aus mit Menschen die sich auf dem selben Weg befinden.
Deine Stefanie